Neurodermitis: Ursachen, Symptome und Behandlung

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Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis (auch atopisches Ekzem) ist eine weit verbreitete, entzündliche Hauterkrankung, welche chronisch verläuft und mit typischen Hauterscheinungen einhergeht. Sie ist nicht ansteckend und kann sowohl im Gesicht als auch am Körper auftreten. Bei Betroffenen von Neurodermitis sind die Hautbarriere und das Immunsystem gestört. Das führt dazu, dass über die Haut eindringende Schadstoffe und Keime eine Entzündungsreaktion des Immunsystems auslösen, was wiederum zu den typischen Symptomen führt. Die Neurodermitis zeigt einen phasenhaften Verlauf in zwei unregelmässig wechselnden Phasen:

• Schubfreie Phasen zeichnen sich durch einen relativ stabilen Hautzustand ohne einschränkende Symptome aus.
• Schubphasen sind von Hautrötungen, Entzündungen und extremem Juckreiz geprägt. In diesen Phasen ist die Haut zudem stark gereizt.

Man geht davon aus, dass weltweit ca. 2-5 % der Erwachsenen und 10-20% der Kinder von Neurodermitis betroffen sind. Obwohl bis heute keine Behandlung bekannt ist, die Neurodermitis heilen könnte, können Betroffene mithilfe einer guten Hautpflege und einem achtsamen Lebensstil ihren Hautzustand verbessern und über lange Zeit hinweg stabilisieren.

Welche Ursachen hat Neurodermitis?

 

Baby in Frotteehandtuch
Gesicht eines Babys im Frotteehandtuch Bildunterschrift: Neurodermitis wird in der Regel von den Eltern an die Kinder weitervererbt.

Die Ursachen für Neurodermitis sind bis heute nicht final geklärt. Man geht aber davon aus, dass in erster Linie die Vererbung für das Auftreten der Hauterkrankung verantwortlich ist: Leiden oder litten beide Elternteile an einer Neurodermitis, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ebenfalls erkrankt, bei ca. 60-80%. Abgesehen von der genetischen Veranlagung spielen weitere Faktoren als Ursachen bzw. Auslöser von Neurodermitis eine Rolle. Man spricht hierbei von sogenannten Triggerfaktoren. Diese schubauslösenden Trigger kommen aus der Umwelt. Das macht es für viele Neurodermitis-Patienten leichter, sie zumindest teilweise zu meiden und so Schübe zu verringern.

Häufige Neurodermitis-Ursachen im Überblick:

Genetische Veranlagung
Wenn bei beiden Elternteilen eine Neurodermitis besteht oder bestand, haben Kinder ein 60–80 %iges Risiko, ebenfalls zu erkranken.

Geschlecht
Frauen haben eine leicht höhere Anfälligkeit für Neurodermitis als Männer.

Alter der Mutter bei der Geburt des Kindes
Je älter die Mutter bei der Geburt des Kindes ist, desto höher ist das Risiko, dass dieses Kind eine Neurodermitis entwickelt.

Weitere Auslöser und Risikofaktoren

Atopische Haut weist einen Mangel an natürlichen Feuchthaltefaktoren (NMFs) auf, wodurch die Hautbarriere gestört wird. Die extreme Trockenheit führt auch dazu, dass die Haut juckt und Betroffene an ihr kratzen. Auch dies zerstört die Hautbarriere, was die Haut anfällig für das Eindringen von Schadstoffen aus der Umwelt und das Auftreten von Infektionen macht. Die Bakterien verursachen eine erneute Reizung, die wiederum Juckreiz auslöst. Aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist für viele von Neurodermitis betroffenen Menschen schwierig. Die Erkrankung wird so selbst zum Auslöser und Verstärker der Symptome. Hinzu kommen die bereits angesprochenen Triggerfaktoren von aussen.

Juck-Kratz-Kreislauf
Juck-Kratz-Kreislauf

Zu den Triggerfaktoren, die als Auslöser von Neurodermitis-Schüben gelten, zählen:

nicht atmungsaktive Kleidung, zum Beispiel aus Nylon, oder Kleidung, die an der Haut scheuert, zum Beispiel aus Wolle
einige Nahrungsmittel, am häufigsten Milchprodukte, Nüsse und Schalentiere
Alkohol
Allergene wie Hausstaubmilben, Staub oder Pollen
parfümierte oder aggressive Wasch- und Reinigungsmittel
Rauchen sowie Zigaretten- und Zigarrenrauch in der Umgebung
Feinstaub und Abgase
Stress und Schlafstörungen, die teilweise erst durch die Neurodermitis aufgetreten sind.

Neben dem Meiden dieser Triggerfaktoren ist natürlich eine tägliche Hautpflege mit auf den Hautzustand abgestimmten Produkten sehr wichtig. Durch die Kombination dieser beiden Aspekte können Sie die schubfreien Phasen Ihrer Neurodermitis verlängern. Im akuten Schub kann die Kombination aus medikamentöser Behandlung und intensiver Hautpflege schnelle Erleichterung bringen und die Rückbildung der Symptome beschleunigen.

Häufige Symptome der Neurodermitis-Erkrankung

Die häufigsten Symptome bei Neurodermitis umfassen

extreme Hauttrockenheit
Rötungen der Haut
Schuppenbildung
rissige Haut und
Juckreiz, seltener
nässende Knötchen.

Frau kratzt sich in der Kniekehle
Die Kniekehlen sind bei Neurodermitis oft mit am stärksten betroffen.

Bei vielen Patienten sind vor allem die Kniekehlen und Ellenbeugen, oft aber auch das Gesicht, der Hals und die Hände und Handgelenke betroffen. Stark ausgeprägte Neurodermitis kann sich ausserdem auf grössere Hautareale oder sogar den gesamten Körper ausbreiten. Hinzu kommen bei den meisten Betroffenen psychische Beschwerden bis hin zu Depressionen und – durch Juckreiz und psychische Belastung hervorgerufen – Schlafstörungen. Umso wichtiger ist es, Neurodermitis zu behandeln und die Lebensqualität Betroffener so wieder zu steigern.

Eine Sonderform bildet die Neurodermitis an der Kopfhaut. Die Symptome sind ähnlich: Die Kopfhaut juckt, spannt, schuppt und ist sehr trocken. Hilfreich ist hier die Behandlung mit für Neurodermitis-Haut geeigneten Haarpflegeprodukten wie dem DermoCapillaire Kopfhautberuhigenden Urea Shampoo und der DermoCapillaire Kopfhautberuhigenden Urea Tinktur von Eucerin.

Welche Creme bei Neurodermitis?

Mit welcher Creme Neurodermitis behandelt wird, richtet sich nach dem Hautzustand und der Phase der Erkrankung. Daher sollten Sie die Pflege immer der Neurodermitis-Phase anpassen. Um die Haut bei Neurodermitis optimal zu schützen, mit Feuchtigkeit und Lipiden zu versorgen und Symptome wie Rötungen und Juckreiz zu mindern, bedarf es in jedem Fall einer milden und nicht reizenden Reinigung und Pflege. Die Produkte sollten frei von irritierenden Zusatzstoffen wie Parfüm sein, nicht auf der Haut kleben und eine schnell einziehende, leichte Textur besitzen. Mit diesen Eigenschaften helfen sie bestmöglich gegen die unangenehmen Symptome der Neurodermitis. Cremes und Lotionen sowie Spezialpflege für sehr trockene, juckende und irritierte Haut bietet Eucerin mit der AtoControl Pflegeserie.

Eucerin AtoControl BALSAM
Der Eucerin AtoControl BALSAM bildet eine gute tägliche Basispflege bei Neurodermitis.

Die tägliche Basispflege bei Neurodermitis sollte eine sanfte Reinigung der Haut mit einem milden, rückfettenden Reinigungsprodukt wie dem Eucerin AtoControl REINIGUNGSÖL sowie die Versorgung der Haut mit ausreichend Feuchtigkeit umfassen. Dazu eignen sich zum Beispiel die Eucerin AtoControl INTENSIV LOTION oder der Eucerin AtoControl BALSAM mit schnell einziehender Textur, der dank seiner duftstofffreien Formulierung auch für Kinder und Babys ab 3 Monaten geeignet ist. Mit seiner beruhigenden Wirkung fördert er das Wohlbefinden und verbessert die Schlafqualität.

Eucerin AtoControl CREME INSTANT COMFORT
Für akute Schübe bei Neurodermitis: Die Eucerin AtoControl CREME INSTANT COMFORT.

In Schubphasen ist eine intensive Pflege notwendig, um Beschwerden rasch zu lindern. Neben speziellen Cremes für Neurodermitis-Haut kann auch die Anwendung topischer (äusserlich anzuwendender) Arzneimittel notwendig werden. Diese müssen ärztlich verordnet werden und kommen nur bei schweren Symptomen zum Einsatz. Als Creme für Neurodermitis-Schübe eignet sich die Eucerin AtoControl CREME INSTANT COMFORT. Die SOS-Pflege wirkt dank dem Inhaltsstoff Licochalcone A entzündungshemmend, hilft bei der Regeneration der Haut und lindert Beschwerden wie Juckreiz und Rötungen.

Die Hände werden durch häufigeres Waschen und dem dauerhaften Ausgesetztsein von Wind, Kälte oder Hitze besonders strapaziert und zeigen bei Neurodermitis daher oft starke Hautveränderungen. Eucerin hat die AtoControl HAND INTENSIV-CREME für Neurodermitis an den Händen entwickelt, welche trockene und gerötete Hände schnell beruhigt und mit schützenden Ceramiden die Regeneration der Haut unterstützt.

Wie Sie zusätzlich Neurodermitis behandeln können

Schon mit kleinen Veränderungen ist es möglich, den Hautzustand bei Neurodermitis so zu kontrollieren, dass schubfreie Phasen über Monate oder Jahre anhalten. Wenn Sie Ihre Neurodermitis konsequent pflegen und mit hautberuhigenden und -regenerierenden Cremes behandeln, ist schon ein grosser Schritt getan. Zusätzlich können Sie bei der Behandlung von Neurodermitis auf folgende Punkte achten:

Hitze, Kälte, trockene Luft

Luftbefeuchter
Ein Luftbefeuchter gleicht im Winter die trockene Heizungsluft aus.

Versuchen Sie, bei extrem heissem, kaltem oder trockenen Klima mehr Zeit in geschlossenen Räumen zu verbringen. Insbesondere im Winter ist die gewissenhafte Hautpflege essenziell, damit die Haut nicht austrocknet. Während der Heizperiode kann das Aufstellen eines Luftbefeuchters sinnvoll sein.

Kleidung aus natürlichen Materialien

Baumwollkleidung
Weiche Baumwollkleidung ist bei Neurodermitis die richtige Wahl.

Neurodermitis-Haut ist überaus empfindlich. Tragen Sie daher Kleidung aus natürliche, nicht reizenden Stoffen wie Baumwolle oder Seide. Verzichten Sie auf Kleidung aus synthetischen Stoffe und – auch wenn es sich um ein natürliches Material handelt – auf Kleidung als Wolle. Diese kann die Haut irritieren und sollte daher gemieden werden.

Viel trinken

Frau trinkt Wasser
Bei Neurodermitis ist eine gute Versorgung mit Flüssigkeit wichtig, um Hauttrockenheit zu verringern.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgt für die Feuchtigkeitsversorgung von innen. Trinken Sie mindestens 1,5-2 Liter Wasser am Tag, um den Wasserhaushalt des Körpers aufrecht zu erhalten. So kann er die Haut zu jeder Zeit mit Feuchtigkeit versorgen, was trockene Haut und Neurodermitis-Anzeichen mindert.

Waschen und duschen

Frau mit Handtuch
Trocknen Sie sich nach dem Duschen mit einem weichen Handtuch ab. Tipp: Tupfen statt reiben! So wird die Haut nicht gereizt.

Bevorzugen Sie kurze, lauwarme Duschen gegenüber langen, heissen Bädern. Auch beim Händewaschen ist lauwarmes Wasser empfehlenswert. Zudem sollten Sie darauf achten, nur milde Reinigungsprodukte ohne Duftstoffe zu verwenden. Gleiches gilt beim Waschen von Kleidung: Hier sollten Sie Waschmittel verwenden, die frei von Duft- und Farbstoffen sind, da diese nach dem Waschen in der Kleidung verbleiben und die Haut bei Neurodermitis reizen können.

Ist Neurodermitis heilbar?

Heilbar ist Neurodermitis nach aktuellem Forschungsstand leider nicht, da die Erkrankung über die Gene vererbt wird. Jedoch können Betroffene mithilfe einer individuell angepasste Therapie, einer gesunden Lebensweise und einer gewissenhaften Hautpflege mit den richtigen Pflegeprodukten die Symptome langfristig lindern und sogar jahrelang vollkommen symptomfrei leben.

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