Schuppenflechte (Psoriasis)

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Zusammenfassung

Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die am häufigsten bei jungen Erwachsenen und bei Erwachsenen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren auftritt und in erster Linie die Haut betrifft. Dabei gibt es unterschiedliche Formen der Erkrankung, die entweder genetisch auch durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden. Schuppenflechte ist nicht heilbar, Beschwerden und Symptome können jedoch mit einer entsprechenden Therapie und den richtigen Pflegeprodukten gelindert werden. Schuppenflechte ist entgegen einer häufigen Annahme nicht ansteckend.

Was ist eine Schuppenflechte (Psoriasis)?

Bei der Psoriasis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die mit einer Störung bei der Zellerneuerung in der Haut einhergeht, jedoch auch Organe, Gelenke und Gefässe betreffen kann. Die Schuppenflechte ist weit verbreitet und neigt zu einem schubförmigen Verlauf. Je nach Alter, in dem die Psoriasis erstmalig auftritt, wird nach Typ 1 und Typ 2 unterschieden:

Rissige Haut am Ellenbogen
Psoriasis kann in unterschiedlichen Formen mit verschiedenen Merkmalen auftreten.

  • Schuppenflechte Typ 1: Bei diesem Typ tritt die Hauterkrankung vor dem 40. Lebensjahr auf. Meist besteht eine genetische Veranlagung.
  • Schuppenflechte Typ 2: Die Schuppenflechte tritt erst nach dem 40. Lebensjahr auf, es besteht meist keine familiäre Häufung. Eine Psoriasis des Typ 2 verläuft oft milder als die des ersten.

Formen der Schuppenflechte

Es gibt unterschiedliche Formen der chronisch entzündlichen Hauterkrankung, bei der auch Organe, Gelenke, Gefässe mitbetroffen sein können.

Psoriasis vulgaris (Plaque-Psoriasis)

Plaque-Psoriasis an der Hand
Rote, verdickte und entzündete Läsionen sind für die Plaque-Psoriasis typisch.

Die häufigste Form der Schuppenflechte ist die Psoriasis vulgaris – auch Plaque-Psoriasis – und tritt in etwa 80 % der Fälle auf. Sie macht sich durch deutlich abgegrenzte, leicht erhabene Hautveränderungen bemerkbar, welche gerötet und mit silbrig-glänzenden Hautschuppen bedeckt sind. Diese Form der Erkrankung bricht meist bei im Alter von 20-30 oder 50-60 Jahren aus, kann aber prinzipiell auch in jedem anderen Alter erstmalig auftreten. Die Hautveränderungen entstehen vor allem an den Streckseiten der Gelenke (Knie, Ellbogen), an der Kopfhaut und am unteren Rücken.

Psoriasis guttata

Diese Form der Schuppenflechte tritt oft schon im Kindes- oder jungen Erwachsenenalter auf und zeichnet sich durch nichterhabene rötliche Läsionen aus, die die Form kleiner Tröpfchen haben. Diese zeigen sich am Körper oder an den Gliedmassen.

Psoriasis inversa

Typisch für die Psoriasis inversa sind hellrote Läsionen, die nicht rau oder schuppig, sondern geschmeidig und glänzend sind. Betroffen sind vor allem die Handinnenflächen, Fusssohlen und Beugeseiten der Gelenke. Auch Hautfalten an den Leisten, unter den Brüsten oder am Gesäss sowie die Achselhöhlen können Läsionen aufweisen. Diese Bereiche sind besonders empfindlich leicht reizbar, zum Beispiel durch Reibung oder Schweiss.

Psoriasis pustulosa

Die Psoriasis pustulosa tritt überwiegend bei Erwachsenen auf. Kleine, nicht-infektiöse Eiterbläschen sind charakteristisch für diese Form der Schuppenflechte.

Psoriatische Erythrodermie

Diese entzündliche Form der Schuppenflechte befällt häufig einen Grossteil der gesamten Körperoberfläche. Dabei lösen sich grosse Schuppen von der grossflächig geröteten Haut, was starke Schmerzen verursacht.

Nagelpsoriasis

Etwa bei jedem zweiten Psoriasis-Patienten sind auch Symptome an den Finger- und Fussnägeln festzustellen. Die Nagelpsoriasis äussert sich durch Verformungen und Verfärbungen sowie tüpfelartigen Einsenkungen im Nagel. Bei schweren Verläufen kann es zu „Krümelnägeln“ kommen, bei denen sich Finger- und Fussnägel verdicken, anschliessend krümelig zerfallen und sich vollständig ablösen.

Psoriasis Arthritis

Etwa 30 Prozent der Betroffenen leiden bei einer Psoriasis auch unter Gelenkentzündungen (Arthritis). In den meisten Fällen treten die arthritischen Veränderungen an den Finger- und Zehengelenken auf. Seltener sind Entzündungen an grösseren Gelenke oder der Wirbelsäule. Die Psoriasis-Arthritis zeigt sich in Form von Rötungen und Schmerzen in den Gelenken.

An diesen Symptomen erkennen Sie eine Schuppenflechte

Symptom: Plaques
Psoriasis, die Schuppenflechte, ist eine chronische Hauterkrankung, bei der scharf abgegrenzte, rosa- oder graufarbene Flecken (Plaques) charakteristisch sind.

Eine Schuppenflechte erkennen Sie an bestimmten Anzeichen, die meistens gehäuft auftreten. Zu den drei häufigsten Symptomen gehören:

  • Hautrötung (Erythem)
  • Schuppung (Desquamation)
  • Verdickung der Haut

Typisch ist auch ein Juckreiz oder Schmerzen an den betroffenen Stellen. Die Läsionen („Plaques“) der Schuppenflechte unterscheiden sich eindeutig von trockener Haut, auch Xerosis genannt. Ursache für die Läsionen sind Störungen bei der Zellerneuerung.

Dazu zählen:

  • Entzündliche Reaktionen in der Haut
  • Starkes Vermehren und Abstossen der hornbildenden Zellen (Keratinozyten) der Epidermis
  • Verkürzter Wachstumszyklus der Hautzellen

Neben der ausgeprägten Schuppung und Rötung auf der Hautoberfläche sind auch Blutgefässe und tiefere Schichten der Epidermis von der Erkrankung betroffen.

Nicht zu verwechseln mit der Psoriasis ist die Neurodermitis, welche auf eine Schwäche des Immunsystems hindeutet und oft mit Allergien einhergeht. Dagegen ist die Psoriasis eine Autoimmunerkrankung, die nicht ausschliesslich die Haut betrifft. Die Unterscheidung ist nicht immer einfach und nur ein Facharzt kann einen abschliessenden Befund stellen.

Wo am Körper kann Schuppenflechte auftreten?

Schuppenflechte an den Unterarmen
Die Unterarme und Ellenbogen sind bei Schuppenflechte mit am häufigsten betroffen.

Es gibt einige Körperstellen, an denen Schuppenflechte typischerweise auftritt:

  • Kopfhaut und Haaransatz
  • die Haut hinter und in den Ohren
  • Ellbogen
  • Füsse
  • Handrücken
  • Fingernägel
  • Knie
  • Schienbeine
Schuppenflechte am Fuss
Psoriasis entsteht, neben zahlreichen anderen Körperstellen, öfters auch an den Füßen.

Etwas seltener tritt Schuppenflechte in diesen Hautarealen auf:

  • Achselhöhlen
  • Gesicht
  • Intimbereich
  • Nabel

Schuppenflechte auf der Kopfhaut

Schuppenflechte auf der Stirn
Bei Schuppenflechte ist besonders häufig die Kopfhaut betroffen.

Die Kopfhaut gilt als eine der am häufigsten von der Erkrankung betroffene Körperstelle. In einigen Fällen gehen die Entzündungsherde über den Bereich der behaarten Kopfhaut hinaus, sodass der Haaransatz und das Gesicht mit betroffen sind. Bei schweren Verläufen kann es zusätzlich zu Haarausfall kommen.

Bei Schuppenflechte auf der Kopfhaut sollte ein mildes, feuchtigkeitsspendendes Shampoo verwendet werden. Eucerin bietet mit dem DermoCapillaire Kopfhautberuhigendes Urea Shampoo die ideale Pflege für sehr trockene Kopfhaut. Bei andauernden Irritationen auf der Kopfhaut kann die DermoCapillaire Kopfhautberuhigende Urea Tinktur angewendet werden. Da sie nicht ausgewaschen werden muss, spendet sie intensiv und langanhaltend Feuchtigkeit.

Welche Ursachen gibt es für Psoriasis?

Baby in Handtuch gewickelt
Psoriasis kann von den Eltern auf die Kinder vererbt werden.

Die Ursache für eine Psoriasis liegt prinzipiell in den Genen. Schübe können ausserdem von äusseren Faktoren provoziert werden.

Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass Schuppenflechte oft erblich bedingt ist und die Erkrankung familiär gehäuft auftritt. Es wird vermutet, dass bestimmte Gene mit der Schuppenflechte in Zusammenhang stehen, die genaue Art und Weise des Erbganges ist jedoch nicht bekannt.

Daneben gibt es einige weitere Faktoren, die den Ausbruch oder die Verstärkung der Hauterkrankung hervorrufen.

Äussere Faktoren, die Psoriasis auslösen oder verschlimmern können

Besorgte Frau
Vermeiden Sie Stress, da dadurch Hauterscheinungen ausgelöst oder verschlimmert werden können.

Einige Infektionskrankheiten, darunter die Streptokokken-Infektion steht möglicherweise im Zusammenhang mit der Psoriasis guttata. Auch Stress und psychologische Belastungen können den Verlauf verkomplizieren und Schübe auslösen. Genauso verhält es sich mit bestimmten Medikamenten. Lithium, Malariawirkstoffe und Betablocker stehen im Verdacht, Psoriasis-Symptome zu verstärken, Rückfälle zu verursachen und psoriatische Erythrodermie auszulösen.

Bei HIV-infizierten Patienten, die bereits an einer Schuppenflechte leiden, sind die Symptome zudem oft verstärkt.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Schuppenflechte?

Die meisten Betroffenen leiden nicht nur körperlich, sondern auch psychisch stark unter ihrer Erkrankung. Doch was hilft gegen Schuppenflechte?

Die Autoimmunerkrankung ist bis heute nicht heilbar. Arzneimittel, Therapien und Pflegeprodukte können die Beschwerden und Symptome jedoch oft gut lindern. Je nach Art und Schweregrad der vorliegenden Psoriasis bestehen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Bei einer leichten Form der Psoriasis kann schon eine Behandlung mit topischen (äusserlich anwendbaren) Arzneien und symptomlindernden Pflegeprodukten zur deutlichen Verbesserung der Beschwerden beitragen.

Topische Arzneimittel und Phototherapie gegen Schuppenflechte

Die äusserliche Behandlung der Hautentzündungen, die bei Schuppenflechte auftreten, kann mithilfe unterschiedlicher Verfahren und Arzneien erfolgen, darunter:

  • Dithranol
  • Vitamin D3-Derivate
  • Retinoide
  • Kortikosteroide
  • Phototherapie (Lichttherapie)

Topische Kortikosteroide sollten immer in Kombination mit einem Vitamin D3-Derivat oder Phototherapie verabreicht werden, da es, als Monotherapie angewandt, nach dem Absetzen häufig ein Wiederaufflammen der Hauterscheinungen hervorbringt.

Systemische Therapie

Die systemische Therapie (Gabe oder Einnahme von Medikamenten) kommt bei schweren Verläufen der Psoriasis und bei der Psoriasis Arthritis zum Einsatz, wenn andere Therapeutika keinen Effekt zeigen. Zur Behandlung sehr schwerer Formen stehen eine Reihe von Immunsuppressiva und -modulatoren zur Verfügung.

Halten Sie sich bezüglich der Therapie an die Empfehlungen Ihres behandelnden Arztes und ändern Sie die Behandlung nicht, ohne dies zuvor abzusprechen.

Die therapiebegleitende Hautpflege unterstützt die Wirksamkeit der primären, arzneilichen Therapie. Daher ist sie im Rahmen eines umfassenden Behandlungskonzeptes der Schuppenflechte unverzichtbar.

Die richtige Hautpflege bei Schuppenflechte

Die richtige Hautpflege kann bei Psoriasis eine deutliche Linderung der Symptome herbeiführen.

Neben der arzneilichen Therapie ist auch die richtige Hautpflege bei Schuppenflechte entscheidend. Sie macht das Stratum corneum (die Hornschicht) geschmeidiger und weicher und verringert oberflächliche Schuppen. Damit trägt sie zum Wiederaufbau der schützende Hautbarriere bei. Zudem enthalten ausgewogene Hautpflegeprodukte natürliche Feuchthaltefaktoren (Natural Moisturing Factor = NMF), die den Wassergehalt in der Hornschicht erhöhen, da sie Wasser anziehen und binden.

Verwenden Sie Pflegeprodukte, die intensiv feuchtigkeitsspendend und vorzugsweise parfümfrei sind.

Eine feuchtigkeitsbindende Pflege enthält keratolytische (hornhautauflösende) Wirkstoffe wie Urea. Dieser baut keratotische (verhornten) Zellen ab und reduziert dadurch Schuppen. In Verbindung mit dem Inhaltsstoff Salicylsäure bilden keratolytische Wirkstoffe bewährte Pflegeprodukte gegen die Schuppung und den Juckreiz bei Psoriasis.

Die Eucerin UreaRepair PLUS Pflegeserie enthält den einzigartigen, hautverwandten Repair-PLUS-Komplex: Ein hoher Anteil an Urea und weiteren natürlichen Feuchthaltefaktoren (NMF) spenden und binden intensiv Feuchtigkeit. Auf diese Weise sorgen sie für einen gesunden Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Zusätzlich stärken die Ceramide in der Formel die natürliche Hautschutzbarriere. So kann die zugeführte Feuchtigkeit nicht wieder entweichen.

„Wichtig ist, dass die richtige Hautpflege sowohl in einer Schub- als auch in der Remissionsphase regelmässig angewendet wird.“

Gibt es Hausmittel gegen Schuppenflechte?

Hausmittel, die nachhaltig gegen Schuppenflechte helfen, gibt es leider nicht. Jedoch gibt es Dinge, die Betroffene tun können, um Symptome abzumildern und Schüben in gewissem Masse vorzubeugen.

  • Kühlen: Bei besonders schwerem Juckreiz können kalte, feuchte Umschläge helfen, die Beschwerden zu lindern. Eine gute Wirkung gegen den Juckreiz wird Apfelessig und (abgekühltem) schwarzem Tee zugesprochen, mit dem der Umschlag getränkt wird.
  • Gesunde Lebensweise: Eine vollwertige Ernährung mit frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und gesunden Fetten und Ölen hilft, den Verlauf einer Psoriasis positiv zu beeinflussen. Um den Wasserhaushalt aufrecht zu erhalten, sollten Sie täglich mindestens 1,5-2 Liter Wasser oder ungesüsste Tees trinken.
  • Verzicht: Salz und Zucker sollten nur sparsam verwendet werden. Daneben ist ein Verzicht von Alkohol und Nikotin ratsam. Auch Kaffee, schwarzer Tee und ungesunde Fette (z. B. Frittiertes) sollten möglichst gemieden werden. Achten Sie auch darauf, nicht übermässig viel Fleisch zu sich zu nehmen.
  • Stress abbauen: Mit Meditation, regelmässigen Erholungsphasen und sinnvoller Freizeitbeschäftigung wird der psychische Leidensdruck gemindert. Betroffene, die sich bewusste Ruhezeiten einräumen und ausreichend schlafen, können oft besser mit dem Stress und den Schmerzen der Schuppenflechte umgehen. Auch psychologische Unterstützung und der Austausch mit anderen Betroffenen können sehr hilfreich sein. Angebote zu psychologischer Hilfe und regionalen Gruppentreffen finden Sie zum Beispiel auf der Seite der Schweizerischen Psoriasis und Vitiligo Gesellschaft.
  • Sonnenschutz: Psoriasis-Patienten sind UV-Strahlung gegenüber besonders empfindlich. Geeignete Sonnenschutzprodukte wie die Eucerin Sensitive Protect Sun Lotion Extra Light LSF 50+ bewahren die Haut vor sonnenbedingten Schäden und beruhigt gereizte, zu Juckreiz neigende Haut mit Licochalcone A.

Wer unter Schuppenflechte leidet, kann ausserdem mithilfe eines Ernährungs- und Symptom-Tagebuchs determinieren, welche Lebensmittel einen Schub auslösen oder den Verlauf im Allgemeinen verschlimmern, um diese dann konsequent aus dem Speiseplan zu streichen.

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