Die Schuppenflechte (Psoriasis): Ursachen, Symptome und Behandlung

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Überblick: Was ist eine Schuppenflechte?

Schuppenflechte an den Unterarmen
Psoriasis äussert sich durch entzündliche Hautreaktionen.

Bei der Schuppenflechte (med. Psoriasis) handelt es sich um eine nicht heilbare, chronische Autoimmunerkrankung, die mit einer Störung bei der Zellerneuerung der Haut einhergeht. Sie gehört zu den häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen, kann jedoch auch Organe, Gelenke und Gefässe betreffen. Am häufigsten tritt die Schuppenflechte bei jungen Erwachsenen und bei Erwachsenen zwischen 40 und 60 Jahren auf.

In der Regel tritt die Psoriasis in Schüben auf, die durch individuelle Triggerfaktoren ausgelöst werden. Diese Schübe können unterschiedlich starke Hautbeschwerden auslösen und Betroffene in ihrer Lebensqualität einschränken. Allerdings können die Beschwerden mit einer Anpassung der Lebensgewohnheiten und geeigneten Pflegeprodukten gelindert werden. Entgegen einer häufigen Annahme ist die Schuppenflechte nicht ansteckend.

Die Typen und Schweregrade einer Psoriasis

Die Psoriasis lässt sich in zwei Typen einteilen, die mit verschiedenen Ausprägungen und Ursachen verbunden sind. Je nach Alter, in dem die Erkrankung erstmalig auftritt, wird nach Typ 1 (Frühtyp) und Typ 2 (Spättyp) unterschieden:

  • Psoriasis Typ 1: Die Hauterkrankung tritt vor dem 40. Lebensjahr auf. Meist besteht eine genetische Veranlagung.
  • Psoriasis Typ 2: Die Schuppenflechte tritt nach dem 40. Lebensjahr auf, es besteht meist keine familiäre Häufung. Eine Psoriasis Typ 2 verläuft oft milder als eine Psoriasis Typ 1.

Abhängig davon, wie viel Hautoberfläche von einer Schuppenflechte betroffen ist, lässt sich die Psoriasis-Erkrankung zudem in drei Schweregrade einteilen:

  • Leichte Psoriasis: 3-5% der Körperoberfläche ist betroffen
  • Mittelschwere Psoriasis: 5-10% der Körperoberfläche ist betroffen
  • Schwere Psoriasis: mehr als 10% der Körperoberfläche ist betroffen

Je stärker eine Schuppenflechte ausgeprägt ist, desto höher ist das Risiko für Begleiterkrankungen – insbesondere Herz-Kreislauf-Beschwerden. Wenden Sie sich daher rechtzeitig an einen Arzt oder an eine Ärztin, wenn Sie eine Psoriasis-Erkrankung vermuten.

Eine Psoriasis erkennen: Häufige Symptome

Eine Schuppenflechte verläuft häufig individuell und ist mit verschiedenen Beschwerden verbunden. Die Symptome Betroffener können sich dadurch voneinander unterscheiden. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Hautrötung (Erythem)
  • Schuppung (Desquamation)
  • Verdickung der Haut

Zudem können Juckreiz oder Schmerzen an den betroffenen Stellen auftreten. Ursache für die Symptome – insbesondere die Hautschuppen – sind Störungen bei der Zellerneuerung.

Zu diesen gehören:

  • Entzündliche Reaktionen in der Haut
  • Starkes Vermehren und Abstossen der hornbildenden Zellen (Keratinozyten) der Epidermis
  • Verkürzter Wachstumszyklus der Hautzellen

Hinweis: Die auftretenden Abschuppungen, auch Läsionen oder „Plaques“ genannt, unterscheiden sich klar von den Anzeichen extrem trockener Haut (Xerosis). Wenn Sie sich unsicher sind, holen Sie ärztlichen Rat ein.

Welche Formen der Schuppenflechte gibt es?

Die Symptome einer Schuppenflechte sind abhängig von der Art der Psoriasis. Sie können einzeln oder an mehreren Stellen auftreten. Bei einigen Psoriasis-Arten sind neben der Haut auch Organe, Gelenke und Gefässe mitbetroffen.

Psoriasis vulgaris (Plaque-Psoriasis)

Symptom: Plaques
Silbrige Abschuppungen sind ein Hauptmerkmal der Psoriasis vulgaris.

Die häufigste Form der Schuppenflechte ist die Psoriasis vulgaris – auch Plaque-Psoriasis genannt. Sie tritt in etwa 80 % der Fälle auf und macht sich durch deutlich abgegrenzte, leicht erhabene Hautveränderungen bemerkbar. Die betroffene Haut ist gerötet und mit silbrig-glänzenden Hautschuppen bedeckt. Werden die Schuppen entfernt, entsteht typischerweise eine punktförmige Blutung. Häufig tritt die Erscheinung mit Juckreiz auf.

Meist bricht die Psoriasis vulgaris im Alter von 20-30 oder 50-60 Jahren aus, kann aber auch in jedem anderen Alter erstmalig auftreten. Die Hautveränderungen entstehen vor allem an den Streckseiten der Gelenke (Knie, Ellbogen), an der Kopfhaut und am unteren Rücken.

Psoriasis capitis

Schuppenflechte auf der Stirn
Bei Schuppenflechte ist besonders häufig die Kopfhaut betroffen.

Die Psoriasis capitis (Kopfhautpsoriasis) tritt bei etwa 50-80% der Betroffenen auf. Sie zeigt sich durch Juckreiz und deutlich abgegrenzte Rötungen. Oft entstehen zudem eine silbrige Schuppung und Hautverdickungen, die für eine Psoriasis vulgaris typisch sind.

Von einer Psoriasis capitis sind in der Regel Kopfhaut, Schläfen und der Nacken betroffen. In einigen Fällen zeigen sich Symptome ebenfalls am Haaransatz und im Gesicht.

Bei schweren Verläufen kann es zusätzlich zu Haarausfall kommen.

Nagelpsoriasis

Etwa bei jeder zweiten Person, die von Psoriasis betroffen ist, sind auch Symptome an den Finger- und Fussnägeln festzustellen. Die Nagelpsoriasis äussert sich durch Verformungen und Verfärbungen sowie tüpfelartigen Einsenkungen im Nagel. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der Finger und Zehen sind keine Seltenheit. Bei schweren Verläufen einer Nagelpsoriasis kann es zu „Krümelnägeln“ kommen, bei denen sich Finger- und Fussnägel verdicken, anschliessend krümelig zerfallen und sich vollständig ablösen.

Psoriasis arthritis

Psoriasis an der Hand
Psoriasis arthritis macht sich vor allem an kleinen Gelenken - wie den Fingern oder den Zehen - bemerkbar.

Plaque-Psoriasis an der HandEtwa 30 % der Betroffenen leiden bei einer Psoriasis auch unter Gelenkentzündungen (Arthritis). Die Gelenkbeschwerden treten in den meisten Fällen erst nach den Hautveränderungen auf und stehen im Zusammenhang mit der Psoriasis vulgaris.

Am häufigsten treten die arthritischen Veränderungen an den Finger- und Zehengelenken auf. Seltener sind Entzündungen an grösseren Gelenken oder der Wirbelsäule. Die Psoriasis arthritis geht neben Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen oft mit Rötungen und Schwellungen der Gelenke einher.

Psoriasis inversa

Bei der Psoriasis inversa handelt es sich um eine seltenere Form der Schuppenflechte. Sie tritt ausschliesslich in Körperfalten – wie den Kniekehlen, den Achselhöhlen oder dem Intimbereich – auf. Diese Form der Schuppenflechte zeichnet sich insbesondere durch grosse und gerötete, abgegrenzte Flecken aus. Diese sind glatt, geschmeidig und können in einigen Fällen nässen. Da die typischen Abschuppungen, die auf eine Psoriasis hindeuten, kaum bis gar nicht auftreten, ist die Psoriasis inversa oft schwer zu erkennen.

Zu den charakteristischen Symptomen zählen unter anderem Juckreiz und eine erhöhte Empfindlichkeit der betroffenen Hautstellen – zum Beispiel bei Reizungen durch Schweiss und Reibung.

Psoriasis pustulosa

Die Psoriasis pustulosa kennzeichnet sich durch kleine, nicht-infektiöse Eiterbläschen. Sie tritt bei etwa 5% der Betroffenen – und überwiegend bei Erwachsenen – auf. Im Gegensatz zu anderen Schuppenflechte-Arten besteht bei der Psoriasis pustulosa keine genetische Veranlagung. Vielmehr gelten äussere Faktoren als Auslöser – insbesondere das Rauchen.

Von der Psoriasis pustulosa können je nach Krankheitsbild entweder Handinnenflächen und Fusssohlen, die Finger und das Nagelbett oder der Körper betroffen sein.

Psoriasis guttata

Die Psoriasis guttata ist eine Sonderform der Schuppenflechte. Sie tritt vor allem im Kindes- oder jungen Erwachsenenalter auf und zeichnet sich durch kleine rote Punkte aus, die sich häufig schuppen. Die Symptome zeigen sich am Körper oder an den Gliedmassen.

Die Ursachen für eine Psoriasis guttata sind meist bakterielle Infektionen oder Medikamente. Klingt die Infektion ab, bilden sich die Symptome der Schuppenflechte in vielen Fällen zurück.

Erythrodermische Psoriasis

Von dieser entzündlichen Form der Schuppenflechte sind etwa 1-3% der Psoriasis-Patient*innen betroffen. Sie befällt häufig einen Grossteil (etwa 75%) der gesamten Körperoberfläche. Dabei lösen sich grosse Schuppen von der grossflächig geröteten Haut, was starke Schmerzen verursacht und die Hautbarriere schädigt.

Wichtig: Im Gegensatz zu anderen Arten kann die erythrodermische Psoriasis zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, weshalb für die Behandlung ein Krankenhausaufenthalt zwingend erforderlich ist.

Welche Ursachen gibt es für eine Schuppenflechte?

Baby in Handtuch gewickelt
Psoriasis kann von den Eltern auf die Kinder vererbt werden.

Die Hauptursache für eine Psoriasis liegt prinzipiell in den Genen. Doch obwohl die erbliche Veranlagung der grösste Risikofaktor ist, bricht die Erkrankung nicht bei jedem Menschen mit einer genetischen Disposition aus. Zudem reicht der Aspekt allein nicht aus, damit die Schuppenflechte ausgelöst wird.

Hierzu sind bestimmte Triggerfaktoren von aussen nötig, die sich bei jedem und jeder Betroffenen unterschiedlich äussern. Diese Faktoren können einen Schub auslösen oder verstärken:

  • Stress und psychische Belastungen
  • Kleine Hautverletzungen (z. B. Kratzer)
  • Sonnenbrand
  • Chemikalien (z. B. in Reinigungsmitteln)
  • Nikotin- und Alkoholkonsum
  • Infektionen
  • Medikamente (z. B. Betablocker)

Eine Schuppenflechte behandeln: Diese Möglichkeiten gibt es

Die meisten Betroffenen leiden nicht nur körperlich, sondern auch psychisch stark unter ihrer Erkrankung. Obwohl die Psoriasis bis heute nicht heilbar ist, können Symptome mit Arzneimitteln, Therapien und Pflegeprodukten oft gelindert werden. Je nach Art und Schweregrad der vorliegenden Psoriasis bestehen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten.  

Bei einer leichten Form kann bereits eine Psoriasis-Behandlung mit topischen (äusserlich anwendbaren) Arzneien und symptomlindernden Pflegeprodukten zur deutlichen Verbesserung der Beschwerden beitragen. 

Schwere Formen der Psoriasis, bei denen äussere Anwendungen keine Verbesserung zeigen, werden meist mit Medikamenten behandelt und mit einer therapiebegleitenden Hautpflege unterstützt. 

Kann eine Schuppenflechte mit Hautpflegeprodukten behandelt werden?

Eine geeignete Hautpflege ist bei einer Schuppenflechte entscheidend. Deshalb sollte die Haut sowohl bei Schüben als auch in schubfreien Phasen ausreichend gepflegt werden. Allerdings ist es nicht möglich, die Psoriasis mit Hautpflegeprodukten zu behandeln.

Vermuten Sie, dass die Ursache hinter Ihren Hautbeschwerden auf eine Schuppenflechte zurückzuführen ist, sollten Sie sich medizinischen Rat einholen, um die Behandlung einzuleiten und eine geeignete, therapiebegleitende Hautpflege zu finden.

Wichtig: Halten Sie sich bezüglich der Therapie und der Hautpflege in jedem Fall an die Empfehlungen Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin und ändern Sie die Behandlung nicht, ohne dies zuvor abzusprechen.

Geeignete Feuchtigkeitspflege bei Beschwerden trockener Haut

Frau cremt Ellenbogen ein
Pflegeprodukte mit Urea und natürlichen Feuchthaltefaktoren helfen, die Haut effektiv mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Um die Haut nachhaltig mit Feuchtigkeit zu versorgen und trockenheitsbedingtem Juckreiz vorzubeugen, eignen sich insbesondere Produkte mit natürlichen Feuchthaltefaktoren (NMFs) und Urea.

Geeignete Pflegeprodukte finden Sie beispielsweise in der Eucerin UreaRepair PLUS Pflegeserie. Mit der einzigartigen Wirkstoffkombination aus Urea und natürlichen Feuchthaltefaktoren (NMFs) wird trockene Haut effektiv mit Feuchtigkeit versorgt. Auf diese Weise sorgen die Produkte für einen gesunden Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Zusätzlich stärken die in der Formel enthaltenden Ceramide die natürliche Hautschutzbarriere. So kann die zugeführte Feuchtigkeit nicht wieder entweichen. Dadurch werden Trockenheitssymptome wie Juckreiz oder Spannungsgefühle gelindert und die Haut wird reichhaltig versorgt. Da bei der Formulierung der Produkte vollständig auf Parabene, Duft- und Farbstoffe verzichtet wurde, eignen sie sich auch für die Pflege empfindlicher Haut.

Zur täglichen Pflege trockener Haut eignet sich beispielsweise die Eucerin UreaRepair PLUS Lotion 10% Urea. Die schnell einziehende Bodylotion spendet langanhaltend Feuchtigkeit und beruhigt gereizte Haut. Mit 10% Urea hilft sie außerdem bei der Linderung verhornter Hautstellen.

Zur punktuellen Anwendung stark verhornter, schuppender oder extrem trockenen Hautstellen kann die Eucerin UreaRepair PLUS 30% Urea Creme verwendet werden. Die Intensivpflege reduziert verdickte Hautstellen effektiv und trägt dazu bei, die natürliche Hautbarriere zu reparieren.

Geeignete Shampoos bei Kopfhautbeschwerden

Ist die Kopfhaut von Irritationen und Juckreiz betroffen, eignen sich milde Shampoos wie das Eucerin DermoCapillaire Hypertolerant Shampoo für die Haarpflege. Das besonders sanfte Shampoo wurde speziell entwickelt, um den Bedürfnissen empfindlicher Kopfhaut gerecht zu werden. Die Formel mit Bisabolol beruhigt gereizte und juckende Kopfhaut effektiv und reinigt schonend, ohne zu reizen.

Um juckende, zu Trockenheit neigende Kopfhaut zu pflegen, kann das Eucerin DermoCapillaire Kopfhautberuhigende Urea Shampoo verwendet werden. Angereichert mit Urea und Lactat lindert es Juckreiz und pflegt gereizte Kopfhaut intensiv. Zudem wird der Feuchtigkeitsverlust der Kopfhaut reduziert und dadurch trockenheitsbedingtem Juckreiz entgegengewirkt.

Kann einer Psoriasis vorgebeugt werden?

Dem Ausbruch einer Schuppenflechte kann man nicht vorbeugen. Bisher gibt es auch keine Möglichkeit der Früherkennung einer Psoriasis. Deshalb sollten auftretende Hautveränderungen möglichst schnell ärztlich eingeschätzt werden – insbesondere, wenn eine Erkrankung in der Familie bekannt ist.

Ansonsten gilt es, Schübe zu verhindern und sie abzuschwächen, indem man Triggerfaktoren so weit wie möglich meidet und Symptome lindert. Hilfreich dabei ist unter anderem:

  • Juckende Hautstellen kühlen
  • Geeignete Pflegeprodukte nutzen
  • Eine ausgewogene Ernährung
  • Verzicht auf Alkohol und Nikotin
  • Ein bewusster Umgang mit Stress

Tipp: Ein Ernährungs- und Symptom-Tagebuch kann helfen, eine Übersicht über persönliche Trigger zu schaffen. Dies ist besonders bei Lebensmitteln, auf die der Körper mit einem Psoriasis-Schub reagiert, hilfreich.

Vervollständigen Sie die Routine

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