Müssen Muttermale und Leberflecken entfernt werden?

5 min Lesezeit
Mehr anzeigen

Wo liegt der Unterschied zwischen Muttermalen und Leberflecken?

Nackter Ruecken mit Muttermal
Muttermale sind oft familiär bedingt und treten gerade bei hellen Hauttypen gehäuft auf.

Zwischen Muttermal und Leberfleck besteht in Bezug auf Ihre medizinische Bewertung kein Unterschied. „Muttermal“ ist der Überbegriff für die gutartigen Wucherungen der Haut, zu denen neben Leber- auch andere Pigmentflecken gehören. Der umgangssprachliche Begriff „Leberflecken“ rührt von der meist bräunlichen Färbung der Hautflecken und der Fehlannahme, sie würden sich aufgrund einer Lebererkrankung bilden.

Muttermale oder Leberflecken stellen jedoch einfach um eine Anhäufung oder Wucherung stark pigmentbildender Zellen in der Epidermis dar. Dabei handelt es sich um Melanozyten, die den Farbstoff Melanin produzieren und durch die sich die Haut bei Sonneneinstrahlung bräunt, oder Nävuszellen, die ebenfalls Melanin bilden können.

Die Veranlagung für Muttermale und Leberflecken ist erblich und tritt daher oft familiär gehäuft auf. In Färbung und Grösse können sie stark variieren, so gibt es sehr helle und sogar weisse Muttermale, aber auch solche, die fast schwarz sind.

Grundsätzlich ist diese Form der Pigmentstörung genauso harmlos wie Altersflecken oder Sommersprossen. Gutartige Muttermale können allerdings auch bösartig mutieren, was im schlimmsten Fall zu einer Form von Hautkrebs führen kann.

Wie gefährlich sind rote Muttermale?

Rotes Muttermal
Rote Muttermale sind in der Regel völlig harmlos.

Rote Muttermale (tardive oder senile Hämangiome) treten vor allem am Oberkörper auf und können im Laufe des Lebens immer wieder neu entstehen. Diese kleinen, meist knötchenbildenden roten Punkte sind in der Regel vollkommen harmlos. Sie bilden so gut wie nie Tumore und fallen weder durch Schmerzen noch durch Juckreiz auf.

Rote Muttermale kommen zustande, wenn sich Blutgefässe, die dicht unter der Hautoberfläche sitzen, erweitern. Dann entsteht ein leuchtend roter, klar begrenzter Fleck, der zu einem fühlbaren Knötchen werden kann, wenn sich die Blutgefässe – die Kapillaren – noch mehr erweitern.

Der richtige Hautschutz bei vielen Muttermalen

Aufgrund der Tatsache, dass Muttermale durch Veranlagung entstehen, ist es nicht möglich, ihnen vorzubeugen. Allerdings können Sie einiges tun, um sich vor bedrohlichen Mutationen und der Neubildung im Erwachsenenalter zu schützen.

Das Wichtigste für Menschen mit vielen Muttermalen und Leberflecken ist Sonnenschutz. Das gilt auch für Betroffene von anderen Formen von Hyperpigmentierung, wie zum Beispiel Sommersprossen oder Altersflecken. Um das passende Produkt zu finden, sollten Sie die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Haut kennen. Für helle Hauttypen empfehlen wir Sonnencremes und Fluids mit hohem Lichtschutzfaktor. Diese schützen empfindliche, zu Pigmentflecken und Muttermalen neigende Haut optimal vor Sonnenschäden und beugen Mutationen vor.

Die Eucerin Pigment Control Tinted Face Sun Gel-Creme LSF50+ Mittel bietet für zu Hyperpigmentierung neigende Hauttypen eine Pflege mit sehr hohem Sonnenschutz. Sie sorgt sofort für einen ebenmässigen Teint und lässt kleine Leber- und Pigmentflecken optisch verschwinden. Mit den Produkten aus der Anti-Pigment Serie von Eucerin können Sie ausserdem der Neubildung von störenden Pigmentflecken entgegenwirken.

Welche Muttermale sind gefährlich?

Auffälliger Leberfleck
Die chirurgische Entfernung eines auffälligen Muttermals geschieht meist unter örtlicher Narkose und verheilt schnell.

Es ist wichtig, die Haut regelmässig gründlich auf Veränderungen zu überprüfen, um bösartige Erkrankungen wie Hautkrebs frühzeitig zu erkennen. Im Frühstadium ist Hautkrebs gut heilbar. Das gilt auch für den gefährlichsten, den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom). Muttermale werden dann gefährlich, wenn sie krankhaft mutieren, sich also in gesundheitsgefährdendem Masse verändern. Durch regelmässige Kontrolle der Haut können Sie Mutationen frühzeitig erkennen und rechtzeitig handeln. Nicht nur die Untersuchung beim Hautarzt ist deshalb ratsam. Auch die Selbstkontrolle ist ein wichtiger Vorsorgefaktor.

Gesetzliche Hautkrebs-Früherkennung

Muttermal untersuchen lassen
Eine regelmässige Untersuchung der Muttermale und Leberflecken ist sehr zu empfehlen.

Die Hautkrebs-Früherkennung (Screening) ist die wichtigste Massnahme zur Prävention von Hautkrebs. Dabei überprüft der Hausarzt oder Dermatologe die Haut am ganzen Körper einschliesslich der Kopfhaut. Werden verdächtige Muttermale entdeckt, muss eine eingehende Untersuchung und möglicherweise Entfernung des Mals erfolgen.

Wichtiger Hinweis

Die meisten Befunde werden als unverdächtig eingestuft. Bestätigt sich allerdings der Verdacht, dass ein Muttermal sich im Prozess der Entartung befindet, entnimmt der Hautarzt eine Gewebeprobe und schickt sie ans Labor. Erst hier erfolgt die endgültige und sichere Diagnose. Wird Hautkrebs früh erkannt, ist er fast immer heilbar.

Muttermale und Leberflecken mit der ABCDE-Regel selbst kontrollieren

Die Selbstbeobachtung der Haut bietet Ihnen die Chance, Veränderungen schon früh zu entdecken. Wenden Sie die ABCDE-Regel an, wenn Sie den Eindruck haben, dass ein Leberfleck auffällig aussieht:

  • A wie Asymmetrie
    Ist ein Fleck unregelmässig in seiner Form, also weder rund noch oval, ist dies ein erstes Warnsignal.
  • B wie Begrenzung
    Eine scharfe Begrenzung des Muttermals zu allen Rändern verringert das Risiko einer krankhaften Mutation. Sind die Ränder hingegen unscharf, verwaschen oder ausgefranst, sollten Sie aufmerksam werden.
  • C wie Colour (Farbe)
    Muttermale, die mehrere Farbtöne aufweisen, sollten kontrolliert werden.
  • D wie Durchmesser
    Auch die Grösse kann entscheidend sein: Ein Leberfleck mit einem Durchmesser von mehr als 5 Millimetern sollte beobachtet werden.
  • E wie Erhabenheit
    Erhabene und tastbare Muttermale sollten Sie ebenfalls kontrollieren lassen.
Junge Frau untersucht Gesichtshaut auf Leberflecken.
Selbstkontrolle des Hautbilds ist wichtig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Ausserdem sollten Sie in folgenden Fällen einen Arzt konsultieren:

  • Bei plötzlicher Neubildung im Erwachsenenalter oder plötzlichem Wachstum nach jahrelangem Stillstand.
  • Bei einem entzündlichen Hof um das Muttermal herum.
  • Bei unregelmässiger Ausbreitung des Flecks in die Umgebung.
  • Bei Farbänderung (heller und dunkler).
  • Wenn ein Muttermal sich in der Form deutlich von anderen Malen abhebt.
  • Bei Brennen, Jucken oder sogar Bluten eines Leberflecks.

Wichtiger Hinweis

Menschen mit überdurchschnittlich vielen Leberflecken (mehr als 40) sollten besonders achtsam sein, da aus der hohen Anzahl auch ein erhöhtes Risiko resultiert.

Wie kann man Muttermale entfernen lassen?

Muttermale können nur von einem Dermatologen entfernt werden. Wenn ein Mal juckt, die Form oder Farbe ändert oder sonstige Auffälligkeiten zeigt, sollten Sie unter keinen Umständen daran kratzen oder drücken. Ein aufgekratztes Muttermal ist entgegen einer weit verbreiteten Meinung zwar nicht in besonderem Masse hautkrebsgefährdet. Jedoch können, wie bei jeder offenen Wunde, Bakterien eindringen. Ausserdem sind offene Muttermale sehr empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Daher sollten Sie bei Verdacht auf eine Mutation oder bei einem störenden Leberfleck niemals kratzen, sondern einen Arzt aufsuchen. Es gibt drei gängige Arten, einen Leberfleck zu entfernen. Davon sind die beiden sichersten Methoden mechanischer Natur:

  1. Schneiden: Der Hautarzt entfernt den Leberfleck mithilfe eines Skalpells. Durch lokale Betäubung ist die minimalinvasiven Behandlung meist vollkommen schmerzfrei. Nach dem Entfernen wird die Wunde vernäht, was zu Narbenbildung führen kann.
  2. Stanzen: Bei manchen Muttermalen kommt ein kleiner Stanzer zu Einsatz. Beim Rausstanzen entfällt das Nähen meistens und die Wunde verheilt innerhalb weniger Tage unter einem Pflaster.
  3. Lasern: Eine weitere Möglichkeit ist das Lasern. Eine Laserbehandlung wird nur bei absolut harmlosen Pigmentflecken durchgeführt, da bei Verdacht auf eine Entartung des Mals eine Gewebeprobe entnommen und untersucht werden muss.

Alle genannten Eingriffe werden unter lokaler Betäubung durchgeführt, sodass die Behandlung meist vollkommen schmerzfrei verläuft. Der Hautarzt entfernt nicht nur das Mal, sondern auch einen kleinen Teil umliegender Hautschichten. Dies soll sicherstellen, dass vor allem bei möglicherweise bösartigen Muttermalen auch nicht-sichtbare Zellen mit abgetragen werden.

Ähnliche Artikel

Empfohlene Produkte

Händlersuche